Lotto und Lottozahlen

Posted by tyler at July 31st, 2024

Lotto

Lotto ist ein Glücksspiel, bei dem der Lottospieler für Geld auf Zahlen einer begrenzten Zahlenmenge setzt und nach der Zahlenziehung evtl. einen Gewinn einstreichen kann. In Ländern wie Deutschland oder Österreich herrscht ein sogenanntes Lotteriemonopol. Beim Lotterie-Konzept gibt es zwei Unterschiede. Bei aktiven Lotterien wählt der Spieler selbst die Zahlen, wie 6 aus 49 in Deutschland. Bei passiven Lotterien wird ein Los gekauft, auf dem schon Zahlen aufgedruckt wurde, wie z.B. bei der spanischen Weihnachtslotterie. In jedem Land existieren unterschiedliche Systeme. Im Folgenden einige Beispiele:

Belgien: 6 aus 42
Dänemark: 7 aus 36 plus 6 aus 48
Deutschland: 6 aus 49 plus 1 aus 10
Italien: 6 aus 90
Schweden: 7 aus 35
USA: 5 aus 59 plus 1 aus 39 (Powerball)

Lottozahlen

Der Begriff „Lotto“ wurde vom bekannten Philosophen Samuel von Pufendorf im 17. Jahrhundert als ein Mittel definiert, das die Erzielung eines Gewinnes verspricht, „indem jemand aus einem Gefäß, darinnen eine Anzahl beschriebener und unbeschriebener Zettel ist, für Geld einen oder mehrere Zettel herausziehen darf, und dasjenige, was auf dem Zettel beschrieben, für sich bekommt“. Pufendorf verglich die Lotterie mit einer Kollekte, „da man mit Manier von den Leuten das Geld bekommt, welches sie sonst entweder gar nicht oder nur mit Murren und Ungeduld gegeben hätten. Lotto wurde im 15. Jahrhundert von den Genuesen als praktisches Mittel zur Geldbeschaffung entdeckt. Ursprünglich diente das Los dazu, um jährlich die Ratsmitglieder neu zu bestimmen. Zu diesem Zweck schrieben sie 90 Namen auf Zettel und zogen verdeckt fünf aus den Neunzig. Aus der Bestimmung des neuen Stadtrates entwickelte sich Wettbetrieb, der später zum Lotto wurde, dem ersten „5 aus 90“. Der erste der dieses Zahlenlotto privat als reines Glücksspiel anbot, war der Genueser Benedetto Gentile. Da das simple Geschäftsprinzip große Gewinne für den Veranstalter einbrachte, ging das Recht, Lotterien zu veranstalten, recht schnell auf Herrscher und Regierungen über. Es wurde regelrecht zur guten Einnahmequelle der Königs- und Fürstenhöfe. An private Betreiber wurden dann Konzessionen vergeben. Die Einnahmen wurden dann dazu verwendet, öffentliche Bauprojekte zu finanzieren. Dieses Prinzip gilt bis heute.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb die Stadt Berlin eine erste Stadtlotterie zur Förderung des Wiederaufbaus aus, die 350.000 Reichsmark einbrachte und in der Folge in allen Besatzungszonen Lotteriesysteme vorbereitet wurde. 1955 gründeten die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen das Lottounternehmen „Deutscher Lottoblock“. Die erste gemeinsame Ziehung von Lottozahlen in der Bundesrepublik Deutschland erfolgte am Sonntag dem 09. Oktober 1955 im Hamburger Hotel „Mau“ mit „6 aus 49“. Zwei Waisenmädchen zogen abwechselnd die sechs Zahlen 13, 41, 3, 23, 12 und 16. Die anderen Bundesländer folgten im Anschluss. Die Zusatzzahl wurde am 17. Juni 1956 eingeführt, um eine feinere Steuerung der Gewinnausschüttung durch mehr Gewinnklassen zu erreichen. Die erste Ziehung der Lottozahlen im Fernsehen erfolgte am 04. September 1965. 1991 wurde dann schließlich die Superzahl eingeführt, um die höheren Mitspielerzahlen im Zuge der Wiedervereinigung, zu kompensieren.

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